Die thronende Gottesmutter mit dem Jesus-Kind - ein fein nuanciertes Konzept der Farben prägt Matthias Grünewalds berühmtes mittelalterliches Madonnenbild. In jüngster Zeit hat das rund 500 Jahre alte Tafelbild so einiges erlebt. 15 lange Monate musste die Stuppacher Gemeinde auf ihre geliebte Madonna verzichten. Von September 2011 bis Januar 2012 bereicherte Grünewalds Altarbild neben Werken von Raffael, Albrecht Dürer und Lucas Cranach die Ausstellung „Himmlischer Glanz“ in der Dresdner Gemäldegalerie Alte Meister.

Im Anschluss folgten umfangreiche Konservierungs- und Restaurierungsarbeiten in der Werkstatt des Landesamts für Denkmalpflege in Esslingen, bevor im November 2012 schließlich Grünewalds Meisterwerk wieder an seinen angestammten Platz in der Stuppacher Pfarrkirche Mariä Krönung zurückkehrten. Die Darstellung hat Dank der minimalinvasiven Restaurierungsmaßnahmen deutlich an Ruhe und Konzentration gewonnen. Im Vergleich zum Vorstand erscheinen die typisch Grünewald’schen kräftigen Farben um Nuancen strahlender und weicher, ihre Valeurs differenzierter und stofflicher. Ein Besuch in Stuppach lohnt zweifelsohne mehr denn je.